GEO² Leitbild des Instituts

Eine Bevölkerung von neun Milliarden Menschen bis 2050, wachsender Wohlstand und somit steigender Energie- und Ressourcenverbrauch und nicht zuletzt die Folgen des fortschreitenden Klimawandels in Form von Meeresspiegelanstieg oder Dürreperioden haben radikale Folgen für Mensch-Umwelt-Systeme. Verschiedene Planetare Grenzen sind bereits überschritten und die Menschheit steht im Anthropozän vor zahlreichen und vielfältigen großen Herausforderungen. Weltweit werden Maßnahmen zur Minderung von bzw. Anpassung an die Konsequenzen des Globalen Wandels entwickelt, welche durch die Vereinten Nationen in 17 Zielen für eine Nachhaltige Entwicklung, den Sustainable Development Goals (SDGs), zusammengefasst werden. Universitäten kommt in diesem Kontext eine besondere Verantwortung zu, u. a. um die dem raum-zeitlichen Wandel von Mensch-Umwelt-Systemen zu Grunde liegenden Prozesse besser zu verstehen und dieses evidenzbasierte Verständnis in die Gesellschaft zu tragen.

Am Institut für Geographie und Geologie vereinen wir zwei benachbarte Fächer mit großen Schnittmengen. Deren gemeinsame fachliche Breite umfasst Prozesse der meisten Geosysteme und gesellschaftliche Aspekte in räumlicher Perspektive, so dass die Fächer in Kombination eine holistische Betrachtung von Wirkungsgefügen in Mensch-Umwelt-Systemen möglich machen und die Suche nach nachhaltigen Entwicklungspfaden befördern.

Als Forschungseinrichtung verstehen wir unser Institut als einen Ort, an dem disziplinäre und interdisziplinäre, (Grundlagen-)Forschung mit transdisziplinärer und transformativer Forschung kombiniert wird. Als Bildungseinrichtung für den akademischen und nicht-akademischen Nachwuchs, aber insbesondere auch in der Ausbildung von Lehrer*innen als zukünftige gesellschaftliche Multiplikatoren, sehen wir unseren Auftrag darin, ein besseres Verständnis der Wechselwirkungen zwischen menschlichem Handeln und Umweltveränderungen zu vermitteln.

In einer Region mit besonderen Herausforderungen (entfernte Lage, geringe Bevölkerungszahlen) aber auch großen Potenzialen (einmalige Natur, Ostseeanrainer) sehen wir das Institut und die Universität insgesamt in der Position, direkt auf die Gesellschaft einzuwirken und so zur notwendigen Akzeptanz wissensbasierter Entscheidungen und zu Handlungsstrategien für zukunftsorientierte Lösungen beizutragen, z. B. im Kontext der Bioökonomie oder des Natur- und Küstenschutzes.

Forschung und Lehre in unserem Institut für Geographie und Geologie stellen wir unter das Motto:

GEO² – Mensch-Umwelt-Systeme in Raum und Zeit:
Die Erde verstehen – Ihre Zukunft gestalten

In den folgenden fünf Themenbereichen erforschen wir Geosysteme und ihre Wechselwirkungen mit gesellschaftlichen Prozessen:

  • Umweltveränderungen in Geosystemen,
  • Nachhaltige Nutzung von Geo- und Naturressourcen,
  • Regionale Dynamiken im Anthropozän,
  • Nachhaltigkeitstransformationen,
  • Georisiken und ihr Management.

Mit dem Ziel eines besseren Verständnisses von Ursachen, Wirkungen und Wechselwirkungen untersuchen wir innerhalb dieser Themenbereiche immer vergangene und andauernde Prozesse bzw. Entwicklungen mit einem breiten Methodenspektrum. Methoden und Erkenntnisse bringen wir aktiv in eine forschungsnahe und berufsorientierte Lehre und in gesellschaftliche Diskurse ein.